Statt einer gesetzlich geregelten Suchmaschinen-Steuer wird Google in Frankreich einen Fonds, den “Digital Publishing Innovation”, über 60 Mio. EUR einrichten, mit dem Online-Medien bei der Veröffentlichung von Artikel im Web unterstützt werden sollen.
Die Verleger erhalten bei der Vermarktung Hilfe durch Google Ad-Technologien. Mit dem Einsatz von AdSense wird zwar der Umsatz der Verlage gesteigert, es entsteht jedoch eine zunehmende Abhängigkeit von der Suchmaschine.
Auch Google profitiert durch höhere Einnahmen von der Zusammenarbeit.
Die Regelung beendet einen Streit zwischen der französischen Regierung und Google, der 2010 ausgebrochen war. Die von Präsident Hollande gesetzten Frist endete im Januar. Frankreich ist das erste Land, in dem eine solche Vereinbarung getroffen wurde. Und so bleibt es abzuwarten, ob das Modell auch in anderen Ländern Schule macht und Google auch dort für die Auflistung von Artikeln in den Suchergebnissen eine fixe Summe zahlen muss. Auf diese Weise könnte das von Kritikern als “einseitig” eingestufte Modell so abgewandelt werden, dass auch die Schutzrechte von Verlegern berücksichtigt bleiben.
Auch in Deutschland werden die Schutzrechte von Verlegern heftig diskutiert, wobei sich Google sich mit dem Argument wehrt, dass der Leidtragende der Nutzer sein würde, der bei einer Einführung von Lizenzgebühren nicht mehr von der Informationsvielfalt profitieren könnte.